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Gemeinsam statt nebeneinander: Wie man eine Brücke zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmer:innen schlägt

Vom 3. bis 7. April 2024 versammelten sich 22 junge Arbeitnehmervertreter:innen aus neun verschiedenen europäischen Ländern im Nell-Breuning-Haus in Herzogenrath (Deutschland) zur Konferenz der EZA-Plattform für junge Arbeitnehmer:innen, die in Zusammenarbeit mit dem Nell-Breuning-Haus und finanziert von der Europäischen Union durchgeführt wurde. Titel der Veranstaltung war „Gemeinsam statt nebeneinander: Wie man eine Brücke zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmer:innen schlägt“. 

Zu Beginn der Konferenz stand ein erstes Kennenlernen und die Sichtweisen auf die intergenerative Arbeitswelt im Mittelpunkt. Hier wurde schon ein hoher Austauschbedarf deutlich. Die Diskussionen gingen zum Beispiel über die unterschiedlichen Meinungen von der Arbeit im Home-Office und Büro und über die Flexibilität und Standhaftigkeit der Generationen mit Digitalisierung und sozialen Medien. Neben diesen inhaltlichen Erwartungen stand bei allen auch ganz klar die Vernetzung und der Austausch im Fokus. Als Startimpuls wurden intergenerative Vorurteile festgestellt, denen die Arbeitnehmervertreter:innen mit kreativen Methoden und Ideen zur Zusammenarbeit und zum Lernen miteinander widersprechen konnten. 

Unter dem Motto „Lernen voneinander, miteinander und übereinander“ kam am darauffolgenden Tag ein Digitalisierungsbeauftragter, der die Teilnehmenden Möglichkeiten über den Umgang mit Kamera und Film lehrte. Die Arbeitnehmervertreter:innen bereiteten sich in Fünfergruppen für ein Online-Gespräch mit technischen und inhaltlichen Fragen vor. Dabei wurde der Fokus auf das Thema des Seminars gelegt, und die Interviews sollten einen Blick aus unterschiedlichen generationsspezifischen Perspektiven auf das Thema werfen.

Am nächsten Tag setzten die Teilnehmenden ihre Arbeit vom vorherigen Tag weitergeführt und führten ein Interview mit Menschen aus unterschiedlichen Generationen und Bezügen über das Seminarthema „eine Brücke bauen zwischen jungen und alten Arbeitnehmer:innen“. Im Anschluss führten die Teilnehmenden ihre Arbeit und die Ergebnisse daraus zusammen und diskutierten sie. 

Nach den Einblicken und Diskussionen über die intergenerative Arbeitswelt war es im Nachmittag für die Teilnehmenden nun Zeit, daraus Handlungsfähigkeit abzuleiten. Nun ging es um die eigenen Organisationen. Wie kann die Kommunikation zwischen verschiedenen Generationen am Arbeitsplatz verbessert werden? Welche Strategien können verwendet werden, um den Wissenstransfer zwischen verschiedenen Altersgruppen zu fördern? Welche Möglichkeiten gibt es, um ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Stärken aller Generationen nutzt?

Die erarbeiteten Lösungen waren vielfältig und kreativ. Ein zentraler Punkt war der informelle Austausch unter Kolleg:innen, beispielsweise durch Sportveranstaltungen oder gemeinsames Kochen/Essen. Zudem wurden interne Weiterbildungsmaßnahmen vorgeschlagen, bei denen jüngere bzw. digital versierte Mitarbeitende ihre älteren Kolleg:innen in der Nutzung neuer Technologien schulen. Das gleiche sollte dann auch andersherum passieren, sodass ein guter Wissenstransfer innerhalb der Organisationen ermöglicht werden kann. Auch eine diversere Besetzung von Vorständen und generell Führungspositionen, die ein breiteres Spektrum an Geschlechtern und Altersgruppen umfasst, wurde als wichtige Maßnahme hervorgehoben. Allen Teilnehmenden wurde während des Seminars deutlich, dass jede Altersgruppe (Vor-)Urteile gegenüber den anderen Generationen, egal ob jünger oder älter, hegt und dies muss bewusst gemacht werden, um in einen gemeinsamen Dialog zu kommen. 

Bei der abschließenden Reflektion des Seminars zeigte sich, dass die Teilnehmenden durch die Tage in Herzogenrath gestärkt in die Zukunft blicken und besonders viele Kontakte für ihre weitere Arbeit geschlossen werden konnten. 

Mit Blick auf das Programm sind wir zuversichtlich, dass der Erfahrungsaustausch, die Anregungen, die Erkenntnisse und Ideen positiv in die (Jugend-)Arbeit der diesjährigen Teilnehmenden miteinfließen wird. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Konferenz im kommenden Jahr.